Blaue Berge

Für die Strecke in den Osten haben wir 5 Tage gebraucht. Wir sind über Renmark und Mildura gefahren, dann nach Hay und weiter über West Wyalong, Bathurst und bis nach Lithgow. Eine der schönsten Übernachtungsmöglichkeiten fanden wir im Bakers Shaft Reserve, einem kleinen Nationalpark, weit ab von allem und wunderschön gelegen. Dieser friedliche Ort lud zum Spazieren ein. Ringsherum gab es sanft abfallende grüne Hügel, zahlreiche Rinder, ein Flüsschen und Sonnenschein. 

Blue Mountains –

sieht aus wie Elbsandsteingebirge, ist es aber nicht. Es ist einer der Touristen-Hot Spots im Osten Australiens. Ein Must Do, wenn man in Sydney ist. 1100 m hohes Sandsteinplateau, blauer Dunst, Urwald – darauf kann man sich einstellen, wenn man den Blue Mountains einen Besuch abstatten will. Und wie bei allen Orten, die von Touristen stark frequentiert werden, ist es auch hier nicht anders, denn es gibt sie, die geheimnisvollen Ecken, die kaum einer kennt. Um diese zu finden, muss man einfach folgendes machen: Der erste Weg sollte ins Informationszentrum führen. Dort hört man sich an, was die netten Damen und Herren einem zu sagen haben. Uns brachte es am Tag 1 eine Wanderung zum Pulpit Rock ein, den wir mit einer Gruppe älterer Damen und ein paar Chinesen teilten. Wir hatten von dort eine wunderbare Sicht auf die bläulichen Eukalyptuswälder und das alles (fast) für uns allein. Den Pulpit Rock erreichten wir vom Govetts Leap Lookout aus. Ein (schmaler) 7 km langer Wanderweg führt treppab- und treppaufwärts an den Horseshoe (Hufeisen) Falls und anderen kleineren Aussichtspunkten vorbei,und bietet dabei grandiose Aussicht auf das vor einem liegende Grose Valley. Auf dem Weg überquert man einen kleinen Bach, an dem links und rechts riesige Farne wachsen, durchläuft Sümpfe und offenes Heideland und kann Wildblumen und Wildlife betrachten. Hätten wir ohne den Hinweis nie gemacht und das wäre schade gewesen.

Vom Evans Lookout überschauten wir nochmals das dichte Blätterdach der Eukalyptusbäume im unter uns liegenden Tal. Kaum vorstellbar, dieses zu durchdringen, und doch: es gibt einen Wanderweg – den Grand Canyon Walk. Den haben wir uns aber für den nächsten Tag aufgehoben, da wir von einer Wanderung schon ziemlich kaputt waren.

Auf der anderen Seite des Felsplateaus wagten wir trotzdem noch einen kurzen Ausflug. Ein Wanderweg führte zu den Gordon Falls, dazwischen wieder mehrere Aussichtspunkte und Blick auf das riesige bewaldete Jamison Valley.

Vom Örtchen Katoomba gelangten wir dann später noch zum Echo Point und zu den Three Sisters, einer imposanten Felsformation aus 3 Felszinnen.  Gegen 17 Uhr war es hier einigermaßen ruhig, diesen Tipp hatten wir auch von der Dame vom gelben“I” (Touristeninfo) bekommen. Vom Echo Point aus kann man auch mehrere kleine Wanderungen starten, wir spazierten nur auf dem 400 m langen Honeymoon Walk zur Honeymoon Bridge. Dabei geht es eine steile, viel zu enge Treppe hinunter, auf der sich (trotz der späten Stunde) noch viel zu viele Touristen drängelten.

Leider meinen manche Menschen, auch im zivilisierten Australien, ihren Müll überall fallen lassen zu können. Eine Sache, die in einer Landschaft, die zum UNESCO Welterbe zählt, völlig fehl am Platz ist. Liebe Besucher der Blue Mountains, es gibt Mülltonnen und man kann sie benutzen, denn Müll löst sich nicht einfach in Luft auf, danke.

Am nächsten Tag zog es uns dann wieder weg von Touristenmagneten, hinein in tiefen undurchdringlichen Urwald. Wir nahmen den Grand Canyon Walk in Angriff, davon hielten uns auch nicht die 90.000.000 Treppenstufen am Anfang ab, die wir ja auch irgendwann wieder raufklettern mussten.  Am Grunde der Schlucht war es ausgesprochen angenehm, ja fast schon ein bisschen zu kalt. Überall wo ein Sonnenstrahl hinfiel, leuchtete es grün oder glitzerten Regentropfen. Ein malerischer Anblick, den wir so nicht erwartet hatten und uns sehr beeindruckte. Man kann sagen, dass es vielleicht eine glückliche Fügung ist, dass hier nicht so viele Leute hinkommen, denn Orte wie dieser vertragen Menscheninvasionen einfach nicht. Wir ließen uns auf dem 6 km langen Pfad von Wasserfällen, Schluchten und einer Höhle in den Bann ziehen und fühlten uns wie in einer anderen Welt oder in der Zeit ein paar 10.000 Jahre zurückversetzt. Es war wirklich grandios.

 

 

Eine weitere Nacht verbrachten wir umgeben von Eukalyptuswäldern und wieder ohne Handynetz, bevor es dann endlich in die große, lang ersehnte Stadt ging.

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