– wir befinden uns wieder in Western Australia
– wir arbeiten sei 2 Monaten auf einer Rinder- und Avocadofarm
Momentan befinden wir uns schon wieder im schönen Australien. Seit 18. März um genau zu sein.
Unsere Reisekasse ist seit dem letzten Mal arbeiten ganz schön geschrumpft. Aber wir haben auch jede Menge gesehen, sind 3 Monate durch den Westen und Norden Australiens gereist, sind nach Hause geflogen für einen Heimatbesuch, haben uns im Januar 2 Wochen Sri Lanka angeschaut, danach 4 Wochen Thailand und 3 Wochen Neuseeland (mit Einschränkungen) im März und konnten damit ganze 6 Monate wunderbar von dem beim Kühe melken erarbeiteten Geld leben.
Also haben wir beschlossen, es noch einmal zu versuchen. Noch einmal in den australischen Arbeitsalltag eintauchen, noch einmal Farmluft schnuppern und noch einmal an unsere Grenzen gehen. Wir sind also von Christchurch über Brisbane nach Perth geflogen und haben nach ca. einer Woche bei Gumtree inseriert und tatsächlich verschiedene Jobangebote bekommen. Wir haben uns dann ein Auto gekauft, einen blauen Flitzer, und mit unserem Ford Falcon 500 km südwärts in unsere 2. Heimat Albany/Denmark gefahren. Dort haben wir zuallererst unseren ehemaligen Boss Brandon, seine Familie, unseren ehemaligen Kollegen Alex und die neuen Backpacker besucht und wurden auf der Farm sogar zum Dinner eingeladen.
Am nächsten Tag hatten wir schon ein “Vorstellungsgespräch” auf einer anderen Farm in der Nähe von Albany. Dort haben wir den Farmer Sandy(Alexander) , seine Frau Narelle und die Kinder kennengelernt. Sandy leitet zusammen mit seiner Schwester Peggy und den Eltern eine Rinder- und Avocadofarm. Uns wurde das Anwesen und das Land gezeigt und wir erhielten erste Informationen über die verfügbaren Jobs. Wir entschieden uns schnell. Ja, hier wollten wir die nächsten 2 Monate arbeiten. Am nächsten Tag begann dann auch schon unser erster Arbeitstag. Wir haben es hier mit mindestens 1000 Kühen und Kälbern zu tun, 3 Traktoren, verschiedenem Farmgerät (z.B. Airseeder und Krupper), 3 Teleskopstaplern, zwei Trucks, mehreren UTE’s , einem Quad und natürlich zahlreichen Avocadobäumen. Auf der Farm herrscht ein stetiges Kommen und Gehen und in den ersten Wochen hatten wir stark zu kämpfen, uns die Namen von den unzähligen Familienmitgliedern, den Abeitskräften und den Hunden (8 an der Zahl) zu merken. Es ist hier also ziemlich busy.
Während Tom hauptsächlich mechanische Arbeiten aller Art (Reparieren von Traktoren, Staplern und Autos) und zusätzlich auch Lackier- oder auch Erdarbeiten durchführt und damit “Mädchen für alles” ist, ist Jojo hauptsächlich damit beschäftigt, die Rinder in den Feedlots und auf den umliegenden Weiden zu füttern. Dazu muss sie einen LKW mit verschiedenem Futter befüllen, was dann alles zu einem Mix vermischt wird. Mehrere solche Mixe sind an einem Tag zu machen, da unterschiedliche Rinder unterschiedliches Futter bekommen. Und wann immer Zeit übrig ist, wartet Arbeit auf der Avocadoplantage auf uns. Diese reicht vom Bäumchen pflanzen, über Düngen und Schnecken entfernen bis zu Kompost fahren. Es gibt also sehr viel zu tun und es herrscht keine Langeweile. Wir arbeiten so gut wie jeden Tag, haben nur manchmal einen Tag frei. Zuletzt haben wir ganze 3 Wochen am Stück durchgearbeitet und hatten dann nur einen Tag zum Erholen. Die Arbeit ist zwar anstrengend, aber da wir nun eine gewisse Routine und Regelmäßigkeit entwickelt haben, sind wir nicht übermäßig geschafft oder kaputt, wie es zum Beispiel auf der letzten Farm aufgrund der langen Schichten der Fall war. Dennoch bleibt nebenbei kaum Zeit für etwas anderes und so hinken wir nun auch mit dem Blog hinterher. Nach Feierabend trinken wir gerne erst einmal ein Bier entweder zu Hause oder im Shed in geselliger Runde, manchmal werden wir auch zu Familienessen eingeladen, ab und an treffen wir uns auch mit Leuten von der Dairyfarm. Unsere Erlebnisse in Neuseeland finden trotzdem langsam ihren Weg in unser Onlinetagebuch, der erste Beitrag lässt nicht mehr lang auf sich warten. Es gibt also keinen Grund uns zu vergessen
In diesem Sinne, keep calm and farm on (zumindest gilt das für uns)