Unser erster Weg in Sydney führte nicht zur Harbour Bridge oder zum Opera House, sondern zu einer Airbnb-Unterkunft im ruhigen Carlingford und zum Carwash. Carwash? Ja genau. Unser schöner Friedrich sollte nicht nur wieder weiß glänzen sondern auch noch verkauft werden. Diesen Plan und den Entschluss, uns auf Heimaturlaub zu begeben, fassten wir, als wir auf unserer Düne mit Blick auf Uluru saßen. Ihr erinnert euch?
Da uns das Heimweh plagte, unser Visum Anfang November auslief und diverse berufliche Angelegenheiten zu klären waren, hatten wir uns entschieden, die Koffer zu packen und der lang entbehrten Heimat einen Besuch abzustatten. Um unbeschwert die Heimreise antreten zu können, wünschten wir uns einen neuen liebevollen Besitzer für Friedrich, da es schlichtweg unseren finanziellen Rahmen gesprengt hätte, Friedrich irgendwo am Flughafen zu parken. Also mussten wir in den ersten Tagen in Australiens größter Hafenstadt unser Auto ausräumen, putzen und unsere Habseligkeiten aussortieren. Es hatten sich schon einige Interessenten gemeldet und schließlich konnten wir unser Auto sogar innerhalb einer Woche in junge Stuttgarter Hände geben. Uns fiel ein Stein vom Herzen, auch wenn wir natürlich ziemlich traurig waren, unseren treuen Weggefährten, der uns ca. 30000 km durch das Land kutschiert hatte, einfach so abzugeben. Friedrich war ja nicht nur unser fahrbarer Untersatz, sondern auch unser Zuhause gewesen.
Aber diesem Tag hatten wir endlich Zeit, die Stadt genauer unter die Lupe zu nehmen. Besonders angetan hat es uns dabei die imposante Harbour Bridge. Vom Pylon Lookout auf der Harbour Bridge hat man nämlich einen ganz tollen Blick in Richtung Opera House und Circular Quay und kann außerdem die riesigen Kreuzfahrtschiffe beobachten, die jeden Tag in den Hafen einlaufen. Die vielen kleinen Inseln und Halbinseln wie Manly (ausgenommen der Strand – genau so überlaufen und überbewertet wie Bondi Beach) oder Watsons Bay, der Sydney Harbour Nationalpark und der Botanische Garten boten uns Ruhe und Entspannung. Sydney ist unheimlich grün und nicht so staubig und dreckig wie man sih zunächst eine Großstadt vorstellt. Durch das langgestreckte natürliche Hafenbecken, um welches die Stadt gewachsen ist, fühlt man sich einfach nie eingeengt und man hat die Natur mit unheimlich schönen Stränden, Parks und einer bunten Tierwelt direkt vor der Tür. Wir besuchten außerdem Paddy’s Market, wo es hauptsächlich Obst und Gemüse sowie allerlei Klimmbimm zu kaufen gibt, probierten in Chinatown eine Spezialität namens Emperor’s Custard Puffs, mit Pudding gefüllte Eierkuchenteigkugeln und erkundeten Darling Harbour, mit dem Hard Rock Cafe und der Pyrmont Bridge (Historische Drehbrücke).
Unsere Airbnb-Gastgeber waren zudem sehr zuvorkommend und freundlich und in deren Haus konnten wir Küche, Wohnzimmer und Waschmaschine nutzen. Es gab sogar eine Sitzecke und einen Pool. Es fehlte uns also in den drei Wochen an nichts. Besonders glücklich waren wir über unser Vierpfötigen Mitbewohner, zwei besonders knuffige Katzen.
Alles in allem konnten wir unsere Zeit in Australien mit dem Aufenthalt in Sydney angemessen abschließen und wir sind auch irgendwie glücklich darüber gewesen, dass wir uns dieses I-Tüpfelchen bis zum Schluss aufgehoben haben. Das Jahr in Down Under ist leider viel zu schnell vorbei gewesen und wir haben unglaublich viel erlebt.
Zur Erinnerung:
Hinflug: 07.11.2016 Dresden – Düsseldorf – Dubai – Melbourne
Fahrbarer Untersatz: Nissan Patrol, 2.8 Diesel, Bj. 1996
Strecke: ca. 30.000 km (Melbourne – Adelaide – Perth – Darwin – Alice Springs – Adelaide – Sydney)
Workstop: 5,5 Monate Dairyfarm in Albany/Denmark
Rückflug: 8.11.2017 (Sydney – Doha – Berlin)
Wir haben die Möglichkeit ein zweites Work-and-Holiday-Jahr in Australien zu “absolvieren”, noch sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir das auch tun werden. Aber eines steht fest, Australien hat uns verzaubert und wir haben es in unser Herz geschlossen. Sei es wegen der offenen und freundlichen Menschen, der wunderbaren Natur, der angenehmen Temperaturen, der guten Möglichkeiten für Backpacker und Reisende oder der leckeren Mangos und Avocados Es ist definitiv immer eine Reise wert und wir können jeden verstehen, der hier nicht nur einmal sondern immer wieder herkommt, um seinen Urlaub hier zu verbringen. Es gibt so viel zu sehen und selbst wir haben bei weitem noch nicht alles davon geschafft. Also liebe Leute, wenn ihr diesen Text bis zum Ende gelesen habt und euch die Frage stellt, wohin eure nächste Reise gehen soll, möchten wir euch diesen Floh gerne ins Ohr setzen:
Australien? Definitiv JA!!!!!
To be continued…….